Ziegler

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Ziegler-Teppiche – Schweizer Qualität aus dem Orient

Klassische Perserteppiche werden schon seit vielen Jahrhunderten auf die gleiche traditionelle Weise handgeknüpft. Ursprünglich für den Eigenbedarf der Nomaden als Schlafunterlage gedacht, ist der Orientteppich längst weltweit in den Häusern und Wohnungen stilbewusster Menschen angekommen. Mit der steigenden Beliebtheit stieg auch die Nachfrage und alleine durch die wertvolle Handarbeit der Nomadenvölker im Iran kann sie schon längst nicht mehr gedeckt werden. Bereits im 19. Jahrhundert suchten Europäer neue Wege, um den Bedarf an Perserteppichen zu decken.

Als Erster Europäer kam der Schweizer Geschäftsmann Philipp Ziegler, Gründer des britisch-persischen Teppichunternehmens „Company Messrs. Ziegler & Co. Ltd“, Ende des 19. Jahrhunderts auf die Idee, selbst Teppiche im damaligen Persien produzieren zu lassen. Diese Teppiche sollten die steigende Nachfrage aus Europa decken, im Design dem europäischen Geschmack entgegenkommen und gleichzeitig die Qualität eines klassischen Perserteppichs bieten. Der so genannte Ziegler-Teppich zeichnete sich von Beginn an dadurch aus, dass er den europäischen Geschmack trifft, die persischen Traditionen und Muster jedoch beibehält.

Die Entstehung der Ziegler-Teppiche

Die ersten Ziegler-Teppiche orientierten sich stark an den alten Perserteppichen. Sie wurden ebenfalls in Handarbeit hergestellt und selbst der Produktionsort lag in Persien, im Gebiet um Sarough, ideal gelegen an der Handelsroute zwischen Teheran und Bagdad. Ab 1890 wurde Merino-Wolle aus Manchester, dem Hauptsitz der Firma Ziegler, nach Persien importiert und dort verarbeitet. Das machte die Teppiche besonders fein und weich.

Dennoch erfreuten sich die Ziegler'schen Teppiche einer ungebrochen großen Beliebtheit. Ziegler trieb seinen Expansionskurs im Orient voran und hunderte von Dörfern wurden zu Ziegler-Fabrikstandorten. Anfang des 20. Jahrhunderts hatte das britische Unternehmen bereits rund 200.000 Britische Pfund in die persische Teppich-Industrie investiert.

Die matten Farben konnten der Beliebtheit von Ziegler-Teppichen keinen Abbruch tun. Im Gegenteil: Die Nachfrage stieg weiter. So schloss Unternehmer Ziegler in der Folge Handelsabkommen mit so genannten "Local Agents" im Iran: Diese "Agents" verteilten die aus Großbritannien importierte Wolle an lokale Knüpfer und überwachten deren Produktion.

Einzelstücke zum erschwinglichen Preis

Diese hohe Professionalität erlaubte schnell sogar feste Liefergarantien und die Preise wurden günstiger. Das machte Ziegler-Teppiche für noch größere Käuferschichten erschwinglich. Dennoch ist jeder Ziegler-Teppich bis heute auch ein Einzelstück, da sie immer handgeknüpft werden.

Inspiriert von Farben, Mustern und Formen klassischer Perserteppiche wandelten sich die Ziegler-Teppich zusehends im Design: Hauptabsatzmarkt war Europa – und vor allem dort sollten die Teppiche den Geschmack der Kunden treffen. Das änderte sich just mit dem Börsensturz 1929 und dem einhergehenden weltweiten Aktienmarkteinbruchs. Die ursprüngliche Idee – Perserteppiche in Persien für den europäischen Markt zu produzieren – ging in kürzester unter.

Der Teppich hatte jedoch bereits viele Liebhaber gefunden und so wurden Ziegler-Teppiche nachfolgend von anderen Produzenten in den Nachbarländern des Iran hergestellt. Seit rund 30 bis 40 Jahren befindet sich die Produktion hauptsächlich in Afghanistan und Pakistan. Aber auch in Indien werden viele kreative Designs geknüpft.

Unterschiede zu anderen Orientteppichen

Obwohl Ziegler in Persien produzierte und dort Ende des 19. Jahrhunderts bereits zu den bedeutendsten Teppich-Produzenten gehörte, sind Ziegler-Teppiche keine Perser-Teppiche im strengen Sinn. Vielmehr sind sie in ihrem Stil und Design den Perserteppichen angelehnt und imitieren beispielsweise alte persische Mahal-, Serapi- oder Ardebil-Teppiche.

Ziegler-Teppiche unterscheiden sich von den so genannten Kelim-Teppichen. Dessen Besonderheit besteht darin, dass die Schussfaden auf beiden Seiten das Muster bilden, er wird also nicht mit durchgezogenem Schussfaden gewoben. „Kelim“ bezeichnet überdies alle gewebten Bodenbeläge – jedoch nicht geknüpfte, wie den Ziegler-Teppich.

Ziegler Chobi aus Pakistan und Afghanistan

Die modernen Ziegler-Teppiche werden heute größtenteils in Pakistan und Afghanistan hergestellt. Um sie von einheimischen Exemplaren zu unterscheiden, gaben die Perser diesen Teppichen den Beinamen „Chobi“. Die Bezeichnung geht zurück auf einen britischen Industriellen, einen einstigen Ziegler-Konkurrenten, der im 19. Jahrhundert eine neue Mustervariante von Manchester aus in Persien fertigen ließ. Damals waren diese Teppiche einzigartig in ihrem kontrastlosen, aber dennoch musterreichen Design. Ziegler-Teppiche heutiger Produktion nehmen diese Muster auf, haben sie aber farblich vielseitig weiter- entwickelt.

Ziegler-Teppiche in vielen Farben und Mustern

Ziegler Teppiche zählen zu den guten Gebrauchsteppichen. Ihr Design unterscheidet sich dabei etwas von den traditionellen Mustern, denn sie sind an den modernen westlichen Geschmack angepasst. Die am häufigsten verwendeten Farben für einen klassischen Ziegler-Teppich sind dabei Beige als Grundfarbe in Kombination mit Rot oder Blau; seltener werden Mittelstück und Bordüre auch in Grün oder Braun gehalten. Im Unterschied zum klassischen Perserteppich sind die Farben gedeckter und weniger auffallend.

Die floralen Illustrationen wachsen von einem zentralen Mittelpunkt aus zum relativ breit gehaltenen Rand, bilden jedoch kein richtiges Ornament. Sie sind eher locker angeordnet und ranken sich mit großen Blütendolden um das Kernstück. Auch wenn die Anordnung zufällig erscheint, ist sie sehr symmetrisch und strahlt dadurch viel Harmonie und Ruhe aus. Gerahmt wird der Ziegler-Teppich von einem breiten gemusterten Rand.

Neuere Ziegler Modelle orientieren sich immer noch an den alten persischen Vorbildern, interpretieren die Muster jedoch vollkommen neu, so dass moderne und kreative Designs entstehen. Auf Grund dieser Vielfalt und der Ziegler-Teppichen eigenen Kombination orientalischer Elemente mit einem modernen Stil, lassen sie sich ideal kombinieren zu nahezu jeder Wohnungseinrichtung.

Knotenzahl bestimmt den Wert des Teppichs

Die Knotenzahl sagt viel über den Wert eines Teppichs aus. Je dichter die Knoten sind, desto fester und haltbarer ist auch der Teppich. Je mehr Knoten er hat, desto kostbarer ist der Teppich. Mittelfein geknüpfte Teppiche bringen es auf eine Knotenzahl von rund 180.000 Knoten pro Quadratmeter. Zu dieser Kategorie zählen die meisten modern gefertigten Orient-Teppiche, es gibt jedoch auch besonders hochwertige Exemplare mit über 220.000 Knoten pro Quadratmeter bis hin zu mehr als einer Million, die als besonders fein, beziehungsweise sogar als „extrafein“ gelten. Gerade diese besonders hochwertigen Orient-Teppiche erfreuen sich heutzutage einer großen Nachfrage. Teppiche mit weit weniger Knoten pro Quadratmeter, in der Regel unter 140.000, gelten hingegen eher als grob; das Musterbild des Teppichs wirkt nicht so klar und der Teppich im Gesamten weniger fest.

Die passende Größe für jeden Bedarf

Ziegler-Teppiche gibt es quasi in allen erdenklichen Größen, so dass für jede Einrichtung ein passendes Modell dabei sein sollte. Die kleinen Ziegler-Teppiche liegen unter einem Quadratmeter. Große Teppiche können es hingegen auf eine Gesamtfläche von annähernd 30 Quadratmetern bringen. Egal ob sie also einzelne Akzente in einem kleineren Zimmer setzen wollen oder den gesamten Raum mit einem Ziegler-Teppich auslegen möchten – für nahezu jeden Bedarf gibt es den passenden Ziegler-Teppich. Neben der unaufdringlichen Farbgebung, die sich homogen in den individuellen Einrichtungsstil einfügt, macht auch die Variation in den Größen Ziegler-Teppiche so vielseitig in ihrem Einsatz.

Gute Gebrauchsqualität, die überzeugt

Um die gute Gebrauchsqualität traditioneller Orientteppiche beizubehalten werden nur hochwertige Materialien wie Schafwolle und Ziegenwolle verarbeitet. Ziegler-Teppiche überzeugen daher bis heute durch ihre edle Anmutung. Neben den bekannten Wollteppichen gibt es von Ziegler inzwischen auch strapazierfähigere Teppiche aus modernen Kunstfasern.

Wer zum ersten Mal einen Ziegler-Teppich betrachtet, wird glauben, dass es sich dabei um ein besonders altes Stück handelt. Der antike und abgenutzte Look ist jedoch gewollt und wird auf natürliche Weise erreicht. Die neuen Teppiche werden in der Sonne gebleicht und mit Steinen abgerieben, um den Flor bis auf den Grund abzuwetzen. Dadurch erhalten die Farben einen antiken Touch. Ihre hohe Gebrauchsgüte und international anerkannte Qualität hat sich bis heute gehalten und eint sämtliche Ziegler-Teppiche.

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