Gabbeh

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Gabbeh Teppiche – Traditionelle Handwerkskunst persischer Nomaden

Der Gabbeh ist ein handgeknüpfter Perserteppich mit einer langen Tradition. Er zählt zu den Nomadenteppichen, die ursprünglich aus dem Südwesten des Iran – genauer aus der Provinz Lorestan in der Grenze zum Zagrosgebirge – stammen. Hergestellt wurden die Gabbeh Teppiche von dort ansässigen Nomadenvölkern, die sie vorrangig zum Eigengebrauch knüpften. Jeder Teppich wurde traditionsgemäß für ein einzelnes Mitglied des Nomadenvolkes geknüpft und auch nur von demjenigen verwendet. Sie dienten als Schlafunterlage.

Der echte persische Gabbeh wird heute noch von Nomadenstämmen in der südwestlichen, iranischen Provinz Fars geknüpft. Und er dient den traditionsbewussten Stämmen der Provinz, wie zum Beispiel den Ghaschgai, Luren, Bachtiaren, Mamassani, Khamseh und Afscharen, auch heute noch als Schlafunterlage.

Es hat sich nur eines verändert: Inzwischen werden die Teppiche nicht mehr nur zum Eigengebrauch hergestellt, sondern auch zum weltweiten Verkauf. Besonders in den 80er Jahren erfuhr die inländische Produktion der Gabbeh Teppiche einen Aufschwung. Und bis heute bilden sie einen festen Bestandteil in der Welt hochwertiger Perserteppiche. Sie werden übrigens auch in Indien gefertigt.

Persische Gabbehs – Jeder Teppich ein Unikat

Wer denkt traditionelle Handarbeiten, die bereits über Jahrhunderte nach unveränderten Mustern und gleichbleibenden Techniken hergestellt werden, könnten nicht modern und individuell sein, der irrt. Speziell die schlichten Gabbeh Teppiche passen ausgezeichnet zu zeitgenössischen Einrichtungsstilen. Da die Farben oft gedeckt gehalten werden, wirken auch die bunten Modelle nicht zu aufdringlich. Die verwendeten Farben (typischerweise in Beige- oder Rottönen gehalten) sind insgesamt warm und wohnlich, weshalb sie schnell eine sehr heimelige Wohnatmosphäre zaubern.

Das Design eines Gabbeh ist außerdem geprägt von großen Farbflächen, die mit wenigen ethnisch anmutenden Figuren kombiniert werden. Diese Figuren gehen auf den Alltag der Nomaden zurück und werden oft von mystischen Überlieferungen der einzelnen Stämme inspiriert. Dabei handelt es sich nicht immer um Figuren, sondern auch um geometrische Muster und Formen.

Optisch überzeugt er demnach mit seinem Minimalismus. Die Nomadenteppiche enthalten nur wenige dekorative Elemente, die von der Natur inspiriert sind und sehr stilisiert wirken. Auf die minimalistischen, natürlichen Designs weißt auch der Name dieser Perserteppiche hin, denn das persische Wort Gabbeh hat die Bedeutung von "roh" oder "natürlich". Zusätzlich ist es der Hinweis auf die Handarbeit, denn der Knüpfer arbeitet ohne Vorlage rein aus dem Gedächtnis, weshalb kleinere Fehler auf die Echtheit des Gabbeh hinweisen und als Qualitätsmerkmal gelten.

Weiche Teppiche mit hohem Gebrauchswert

Wer einen echten Perserteppich kauft, erwartet nicht nur ein echtes Unikat im Design, sondern auch eine ausgezeichnete Qualität. Schließlich sind handgeknüpfte Perserteppiche gerade dafür weltweit bekannt. Grundlage für diese Qualität, ist einerseits die Herstellung in wertvoller Handarbeit und andererseits die Verwendung hochwertiger Materialien.

Anders als bei vielen preiswert produzierten Teppichen wird für den Gabbeh nur natürliches Material wie reine Schaf- oder Ziegenwolle verwendet. Die Färbemittel und natürlich gewonnenen Pflanzenfarben verleihen dem Einzelstück auch optisch seine individuelle Note.

Ein weiteres wichtiges Qualitätsmerkmal des Gabbeh ist dessen Florhöhe, die mit 2,5 cm für einen Perserteppich ungewöhnlich hoch ist. Mit meist unter 70.000 Knoten pro Quadratmeter gilt ein Gabbeh eher als grob geknüpft.

Gabbeh Loribaft – State of the Art

Eine Ausnahme ist dabei der Gabbeh Loribaft, denn dieser zeichnet sich durch eine viel feinere Knüpfung aus und braucht in der Herstellung 5-mal so lang. Er bildet den State of the Art in der Gabbeh Knüpfkunst. Beim Knüpfen eines Loribaft werden zwei verschiedene Fäden zusammengedreht und mit Senneh- und Ghiordes-Knoten verknüpft. Das lässt ihn besonders weich werden. In der Übersetzung heißt Loribaft übrigens „vom Lori (Stammesvolk) geknüpft“.

Gabbeh Läufer oder Großformat?

Ob Sie sich für einen Gabbeh Läufer oder eher für ein anderes, größeres Format entscheiden, hängt vor allem vom Einsatzzweck ab. Ihr Eingangsbereich jedenfalls profitiert enorm von einem pflegeleichten und zugleich strapazierfähigen Gabbeh Läufer.

Im Großformat wirkt er unter Glastischen im Wohnraum sehr stilvoll. Auf Parkettböden in Holzoptik oder einem Naturholzboden wirken vor allem Gabbeh Teppiche in rötlichen Tönen ausnehmend gut. Und dadurch, dass er so strapazierfähig ist, kann er sogar als Spielteppich für Kinder verwendet werden ohne Schaden zu nehmen.

Gabbeh-Teppiche: Knüpfgebiet & Herstellung

Die Gabbeh-Teppiche zählen heutzutage zu den wahrscheinlich bekanntesten handgeknüpften Perserteppichen. Sie werden überwiegend von Nomaden oder sesshaft gewordenen Nomaden geknüpft, die mit ihren Klappwebstühlen durch das Land ziehen. Das Knüpfgebiet erstreckt sich über das gesamte Fars-Gebiet im Süden des Irans. Als Material wird reine Schurwolle von den auf den Hochebenen lebenden Schafen verwendet. Da die Tiere dort ausreichend und qualitativ hochwertige Nahrung finden, weist die Wolle eine sehr hohe Qualität auf. Aufgrund ihres hohen Fettgehalts ist sie nicht nur sehr geschmeidig, sondern verleiht dem Teppich auch einen schönen Glanz. Die Wolle wird in feinster Handarbeit versponnen und gedreht. Anschließend wird sie mit hochwertigen Pflanzenfarben eingefärbt. Geknüpft wird ebenfalls auf einer Kette aus Wolle. Die Florhöhe beträgt bei den Gabbehs meist um die 2 Zentimeter.

Gabbeh Teppiche werden mit handversponnener Wolle in den südlichen Provenienzen Persiens (Fars Region) von Nomadenvölkern und sesshaft gewordenen Nomaden geknüpft. Die Wolle der einheimischen Schafe verleiht der Wolle Glanz und Geschmeidigkeit. Sowohl spärliche als auch bunte Muster prägen das Bild des Gabbeh-Teppichs. Die Gabbehmuster entstehen aus persönlichen Eingebungen der jeweiligen Knüpfer. Die ihren Ursprung aus dem landschaftlichen oder dem Erlebten in deren sozialem Umfeld hat.

Was bedeutet "Gabbeh"?

Der Name Gabbeh stammt aus dem Persischen und bedeutet "roh" oder "natürlich". Deshalb sind Gabbeh-Teppiche in der Regel einfarbig oder mit wenigen Farbtönen schlicht und dezent gehalten. Oft werden Rot- oder Beigetöne verwendet, auf jeden Fall aber Naturtöne. So wirken die Teppiche pur und elegant und passen zu fast jedem Einrichtungsstil. Natürlich gibt es auch Ausnahmen und mancher Knüpfer knüpft seine Gabbehs in kräftigen und bunten Farben. Die Knüpfer haben für die Muster und Farbgebung keine genaue Vorlage und knüpfen die Teppiche aus dem Gedächtnis heraus. So kann es manchmal vorkommen, dass innerhalb eines Teppichs kleine Abweichungen oder Formfehler zu erkennen sind: es ist ein Zeichen dafür, dass es sich wirklich um authentische handgefertigte Einzelstücke handelt.

Loribaft: Bedeutung

Im Bereich der Gabbeh-Teppiche finden sich auch die so genannten "Loribafts" – es sind sehr fein geknüpfte Teppiche, die im Stile der Gabbehs geknüpft werden.

Loribaft bedeutet übersetzt „vom Lori (Stammesvolk) geknüpft“ .

Loribaft oder Gabbeh kaufen

In unserem Shop finden sich neben den traditionellen persischen Gabbeh- und Loribaft-Teppichen auch benannte Teppiche aus Indien, die qualitativ ansprechend
und vor allem präzisen verarbeitet sind.

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